quinta-feira, novembro 25, 2010

Der UJKC Potsdam meldet seine Frauenmannschaft aus der Bundesliga ab

JUDO: Ende einer Ära

POTSDAM - Der UJKC Potsdam ist eine Hausnummer im deutschen Frauen-Judo. Nicht nur, dass der Verein in Yvonne Bönisch die erste deutsche Olympiasiegerin hervorgebracht hat, in den vergangenen Jahren haben die Potsdamerinnen immer ein Wörtchen bei der Vergabe des Titels in der Mannschafts-Bundesliga mitgesprochen. Seit 2002 waren die Kämpferinnen des Universitäts-Judo- und Kampfsportclubs immer unter den besten sechs deutschen Teams. Zwischen 2003 und 2009 standen sie sechsmal im Endkampf, gewannen dreimal den Titel. Hinzu kam 2005 Platz zwei auf europäischer Ebene.

In den kommenden Jahren wird Potsdam nicht in den Ergebnis-Listen bei den Frauen auftauchen, der UJKC zieht seine Damen-Mannschaft nach zwölf Jahren aus der Bundesliga zurück. „Es ist Wehmut dabei“, gestand UJKC-Cheftrainer Axel Kirchner gestern der MAZ. „Aber es entspricht nicht der Philosophie unseres Vereins, fast nur mit Gaststarterinnen anzutreten.“ Yvonne Bönisch, die nunmehr als Trainerin beim Verein arbeitet und die Damen-Mannschaft betreute, hatte zuletzt auf sehr viele Kämpferinnen aus Osteuropa und von anderen deutschen Vereinen zurückgreifen müssen. Verbunden mit hohen Kosten. Dem UJKC mangelt es an Talenten, die eine Perspektive für die Bundesliga haben. „Früher hatten wir viel mehr gute Mädchen“, erinnert sich Kirchner. „Heute bieten sich deutlich mehr Jungs an. Es ist schwer, Mädchengruppen aufzubauen.“

Außerdem musste Bönisch oft auf die Damen des Nationalteams verzichten, da die Bundesliga-Termine mit internationalen Aufgaben kollidierten. So war im Juni der Liga-Kampf gegen Neumünster ins Wasser gefallen. Vor den Olympischen Spielen 2012 werden die Auswahlathleten ihren Fokus zudem auf die Qualifikationsturniere für London legen.

Ähnliche Probleme hat Wolfgang Zuckschwerdt, Trainer der Bundesliga-Damen von Dynamo Brandenburg. Trotzdem findet es Zuckschwerdt schade, dass sich Potsdam zurückzieht. „Es ist bedauerlich, dass es das Derby nicht mehr gibt, wir haben uns sehr schöne Gefechte geliefert.“ Legendär ist das Finale der Meisterschaft 2009, in dem sich Dynamo erst in der Verlängerung gegen den UJKC durchsetzte.

Aber vielleicht gibt es in ein paar Jahren eine Neuauflage. Axel Kirchner schließt ein Comeback nicht aus. „Wir wollen dahinkommen, dass wir Leute aus dem Verein antreten lassen. Aber es wird ein paar Jahre dauern, bis wir wieder so weit sind.“

Solange werden die Potsdamer Herren die UJKC-Fahne hoch halten. Für die Zimmermann, Kopiske und Co. war zuletzt im Viertelfinale gegen den KSV Esslingen Endstation. „Wir setzen jetzt noch mehr auf die Männer“, sagt Kirchner. Es werde für die neue Saison auf jeden Fall Verstärkungen geben. (Von Ronny Müller)

FONTE: Märkische Allgemeine

http://www.maerkischeallgemeine.de/
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11946195/62449/Der-UJKC-Potsdam-meldet-seine-Frauenmannschaft-aus-der.html

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