JUDO / UJKC-Männer in Meisterschaftsendrunde nicht konkurrenzfähig
HORST SPERFELD
Was war das denn? Die Frage stand am Sonntag bei der Endrunde um die Judo-Mannschaftmeisterschaft der Männer in der Brandenburg-Halle in Frankfurt (Oder) nach dem ersten Teil des Halbfinalduells des gastgebenden JC 90 gegen den UJKC Potsdam im Raum. Sowohl das Publikum wie auch beide beteiligten Mannschaften wunderten sich, als die Frankfurter den Potsdamern bis dahin mit 6:0 Punkten das Fell über die Ohren gezogen hatten. Keiner, auch die für den UJKC angereisten Gaststarter aus Polen, zeigte sich auf den Moment der Aufgabe gewachsen. Einzig Leichtgewicht Arne Mundt erreichte wenigstens ein Remis."Ich weiß nicht, was sich die Potsdamer bei der Aufstellung gedacht haben", wunderte sich selbst Judo-Oldie Rudolf Hendel aus dem Trainerstab der Frankfurter über den hohen Halbzeitstand zu Gunsten seiner Jungs. "Es hätte auch klappen können", versuchte UJKC-Kapitän Silvio Paul, dem allerdings ausgerechnet der gleich zum Auftakt geforderte Superschwere wegen einer Grippe fehlte, die Taktik zu verteidigen. In der Tat, mit einem Sieg zum Auftakt wäre es vielleicht anders gelaufen. Doch schien diesmal der Siegeswille, der Mumm zu den nötigen 120 Prozent, nur auf Seiten der Frankfurter vorhanden zu sein."Ich kann keinem einen Vorwurf machen", nahm UJKC-Trainer Axel Kirchner seine Männer in Schutz. "Sie haben gekämpft was sie konnten, diesmal war eben nicht mehr drin", sagte er, um dann nachzuschieben: "Wir sind Meisterschafts-Dritter! Das hätte uns mal einer vor der Saison sagen sollen, dem hätte niemand geglaubt." Richtig, im Vorjahr noch fast abgestiegen, waren die Potsdamer erstmals im Konzert der Großen dabei, haben als einziger Verein bisher Gold (Frauen) und Bronze bei deutschen Mannschaftsmeisterschaften erobert. Das zählt.Im zweiten Durchgang zeigten die Kirchner-Schützlinge dann auch, dass sie es besser können. Plötzlich rackerten sie, gingen 2:0 durch Przemyslaw Matjaszek (100 kg) und Normen Helm (66) in Führung, hielten weiter dagegen (Karsten Kaletta, +100), erhöhten durch Lukasz Balanda (81), ließen sich dann jedoch in – allerdings besseren Kämpfen als in Runde eins – wieder in der Aufholjagd ausbremsen. Immerhin hieß es hier nur 3:4, ein solches Resultat in der ersten Halbzeit hätte einiges offen gelassen und Kräfte freigesetzt. "Wir mussten zu viele Ausfälle ersetzen, die Gewichtsklassen umbesetzen. Das war nicht zu kompensieren", resümierte Kirchner.Vielleicht fiel gestern Nachmittag beim Bierchen die Versöhnung mit der eigenen Leistung nach dem Betrachten des Finales zwischen dem JC 90 und dem TSV Abensberg etwas leichter. Denn was da die Frankfurter für tolles Judo gegen die Stars des haushohen Favoriten boten, relativierte die Schlappe der Potsdamer wieder. 5:5 endete das Favorizenduell, die Bayern brauchten die Unterpunkte, um die Meisterpokale zu gewinnen. Alle Achtung den diesmal noch zweitplatzierten Frankfurtern. Um dort hinzukommen, brauchen die Potsdamer nicht nur mehr Glück. FONTE: Märkische Allgemeine - Potsdam,Brandenburg,Germany
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