terça-feira, fevereiro 12, 2008

Wenn junge Mädchen zerren, halten und würgen

Bei diesem Bodenduell gab es für die unten liegende Kämpferin kein Entkommen mehr.
Wenn junge Mädchen zerren, halten und würgen
Bayerische Judo-Meisterschaften der MU 17 mit 104 Starterinnen aus 54 Vereinen - TV-Sparte ein perfekter Ausrichter

Zwiesel. Ein Bein stellen, auf den Boden werfen, zerren, halten oder würgen. Sie schenkten sich nichts, die 14- bis 16-jährigen Mädchen, die bei der bayerischen Judo-Meisterschaft der Altersklasse FU 17 in Zwiesel auf die Matten gingen. 104 Kampfsportlerinnen aus 54 Vereinen rangelten um die Titel in den neun verschiedenen Gewichtsklassen. In der Dreifachturnhalle der Realschule herrschte somit reges Treiben auf und neben den drei Kampffeldern.

Insgesamt 175 Zweikämpfe wurden abgewickelt, ehe nach gut sechs Stunden die Champions und Medaillengewinner feststanden. Die jeweils acht Besten der süd- und nordbayerischen Meisterschaften hatten sich qualifiziert, in den leichtesten und schwersten Gewichtsklassen blieben jedoch einige Startplätze unbesetzt.

Bei diesem Judo-Wettkampf spielt sich das Geschehen auf einer 6x6 Meter großen, mit roten Matten markierten Kampffläche ab. In die Wertung kommen nur Techniken, die innerhalb dieses Bereiches angesetzt oder ausgeführt werden. Darauf achten der Hauptkampfrichter und zwei Außenrichter, die sich immer wieder von ihren Stühlen erheben müssen, wenn ihnen die beiden Kämpfer zu nahe kommen. Per Handzeichen zeigen sie die vier möglichen Wertungen an: die beiden kleineren, Koka und Yuko, sowie Wazaari (ein halber Gewinnpunkt) oder Ippon, der das vorzeitige Ende eines Kampfes bedeutet. Bei der Sieg bringenden Technik muss die Gegnerin „mit Kraft und Schwung“ auf den Boden geworfen werden.

Falls keine der beiden Kontrahentinnen zwei Wazaari oder einen Ippon anbringt, dauert jedes Mattenduell vier Minuten - und zwar reine Kampfzeit, denn nach jeder Unterbrechung wird die Uhr angehalten. Da spielt natürlich die Kondition eine wichtige Rolle und die Mädchen beherrschen auch schon Tricks, um sich Verschnaufpausen zu verschaffen. Bis der weiße Kampfanzug wieder zurecht gerichtet und der Gürtel neu gebunden wird, vergeht schon mal eine halbe Minute. Dann schmerzt ein Hand- oder Fußgelenk, vor allem, wenn sich das Kampfgeschehen in der Bodenlage abspielt. Manchmal fließen auch Tränen, und nicht nur, weil es weh tut, sondern auch aus Enttäuschung über einen gerade verlorenen Kampf. Da gibt es aber Aufmunterung und Trost von Vereinskameraden, Eltern, Betreuern oder Trainern, die sich vorher bei lautstarken Anweisungen oder Anfeuerung ebenfalls ins Zeug gelegt haben.

Bei den bayerischen Meisterschaften durften auch drei Mädchen des TV Zwiesel mitmischen. Carola Peschl und Nina Schmid, beide in der Klasse bis 44 kg startend, mussten Lehrgeld zahlen und sich schon in der Vorrunde verabschieden. Nicht gerade ihren besten Tag hatte Anja Pongratz erwischt. Die südbayerische Vizemeisterin in der Kategorie bis 63 kg entschied nur einen Kampf für sich. Beim zweiten Trostrundenduell geriet Anja durch einen Konter in einen Festhalter und musste die Segel streichen. Im Endklassement belegte Pongratz den siebten Platz.

Große Mühe hatte sich Ausrichter TV Zwiesel, an der Spitze Abteilungsleiterin Johanna Unnasch und Karl Pscheidl, gegeben. Vor und hinter den Kulissen waren an die 25 Mitglieder im Einsatz. Für den würdigen Rahmen (Hallenschmuck, Musik, Preise) und die perfekte Abwicklung der bayerischen Meisterschaften gab es Lob von allen Seiten, besonders von den Funktionären des bayerischen Judo-Verbandes, Vizepräsidentin Bianca Mederer, und Jugendreferentin-weiblich Sigrid Oprotkowitz, die für die Gesamtleitung verantwortlich zeichnete. Der Schirmherr, Landrat Heinz Wölfl, eröffnete den Wettkampf im Beisein weiterer politischer Mandatsträger wie Zwiesels 2. Bürgermeisterin Heidi Hackl oder des Stadtsportbeauftragten Ludwig Steckbauer. Die Ergebnisse - die ersten fünf sicherten sich die Starttickets für die süddeutschen Meisterschaften:
Bis 40 kg: 1. Anikka Labs, 2. Regina Brummer, beide FC Schweitenkirchen; 3. Claudia Fink, DJK Altdorf, und Leonie Petzold, PTSV Hof; 5. Michaela Reiter, TSV Grafing, und Julia Töpfer, SG Eltmann.

Bis 44 kg: 1. Nicola Weiglein SG Eltmann; 2. Eva Brummer, FC Schweitenkirchen; 3. Christin Bolleininger, TB Weiden, und Juliane Freiesleben, PSV Königsbrunn; 5. Franziska Graf, SF Friedberg, und Marlena Klar, TSV Detag Wernberg.

Bis 48 kg: 1. Maria Graf, 2. Verena Bräunling, beide SG Waldetzenberg; 3. Laura Böhm, JC Oberhaid, und Nathalie Schlosser, TSV Detag Wernberg; 5. Kim Kraus, TSV Großhadern, und Jessica Weininger, TSV Grafenau.

Bis 52 kg: 1. Maria Ertl, TV Lenggries; 2. Jasmin Kerime, TSV Großhadern; 3. Clara Köhnle, SG Eltmann, und Sophia Öxler, SV Wettstetten; 5. Katrin Süß, FC Weiden-Ost, und Fiona Zitzmann, TSV Altenfurt.

Bis 57 kg: 1. Laura Wirth (TuS Töging); 2. Petra Hartlaub, SV Einigkeit Damm; 3. Nina Habenschaden, TB Weiden, und Elke Trost, TV Erlangen; 5. Franziska Barnsteiner, TV Kaufbeuren, und Christine Miedl, TSV Grafenau.

Bis 63 kg: 1. Hanna Beneker, JC Vita Mühldorf; 2. Ella Jakab, DJK Ingolstadt; 3. Carina Kimmel, SG Eltmann, und Julia Rieß, JC Marktredwitz; 5. Sarah Bartl, TV Lenggries, und Carolin Flügel, PTSV Hof.

Bis 70 kg: 1. Lina Stoltenberg, TSV Großhadern; 2. Anna Riedl, SG Eltmann; 3. Katharina Nitzer, TV Altdorf, und Franziska Zellner, FC Schweitenkirchen; 5. Melanie Lentner, TSV Grafing, und Julia Tolksdorf, TSV Peinting.

Bis 78 kg: 1. Christiane Weidendorfer, TSV Kösching; 2. Helena Steinmüller, SG Eltmann; 3. Nicole Gleißner, TSV Lohr, und Verena Herr, JC Oberhaid; 5. Patricia Weidler, FC Schweitenkirchen.

Über 78 kg: 1. Conny Gabrucker, TSV Vilsbiburg; 2. Thalia Schiedt, TuS Kastl.kr/kp
FONTE (photo include): Viechtacher Bayerwald Bote (Abonnement) - Germany

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