Sport und Psychologie
Die Leidenschaften der Norddeutschen Judo-Meisterin Martyna Trajdos
Harburg (mab)
Die Leidenschaften der Norddeutschen Judo-Meisterin Martyna Trajdos
Harburg (mab)
Martyna Trajdos ist eine junge Frau, die auf den ersten Blick Beschützer- instinkte weckt. Sie hat eine schlanke Figur, lange blonde Haare, strahlend blaue Augen und ein zartes Gesicht. Wer die 18-Jährige zum ersten Mal trifft, kommt nicht auf die Idee, eine Norddeutsche Judo-Meisterin (in der Gewichtsklasse bis 63 Kilo) vor sich zu haben. Die Trägerin des braunen Gürtels ist nicht nur U-20-Titelträgerin sondern auch Norddeutsche Vizemeisterin der Frauen und wird am 8. März eine von Hamburgs Hoffnungsträgerinnen bei den Deutschen Judo-Meisterschaften in Herne sein übrigens bereits zum dritten Mal. Viele der Besten aus dem Bundeskader hat sie bereits bei Wettkämpfen besiegt.
Dabei hat die Langenbekerin relativ spät mit der Kampfsportart begonnen und das nicht einmal ganz freiwillig: "Mein Vater hat mich vor sieben Jahren förmlich dazu gedrängt, weil er meinte, ich hätte zu viel überschüssige Energie. Schließlich habe ich mich überreden lassen, es zu probieren, wenigstens ein einziges Mal", erzählt die Schülerin, die gerade am Marmstorfer Immanuel-Kant-Gymnasium ihr Abitur macht.
Seither trainiert sie regelmäßig beim HTB in der Turnhalle des Lessing-Gymnasiums und inzwischen weitere drei bis viermal pro Woche mit dem Hamburger Kader in Wandsbek. "Ein wunderbarer vielfältiger Ausgleich zur Schule, bei dem man auch Aggressionen abbauen kann", findet Martyna, die auch Kraft- und Laufsport betreibt, "weil man zum Judo nicht nur Stand- und Bodentechnik braucht, sondern vor allem auch Kraft und Ausdauer für die vier- bis fünfminütigen Kämpfe". Vor allem aber sei Ausdauer nötig "und die Fähigkeit, Rückschläge einzustecken".
"Lange habe ich keine Erfolge gehabt und immer wieder daran gezweifelt, ob Judo die richtige Sportart für mich ist. Aber ich habe nicht aufgegeben und irgendwann lief es dann immer besser", erzählt die Leistungssportlerin. Sie hat gelernt, dass der Ausgang des Kampfes nicht nur von der körperlichen Tagesform abhängt, sondern auch von der mentalen Einstellung und Konzentration: "Beim Judo wird sehr viel mit dem Kopf gearbeitet", lautet Martynas Erkenntnis. Sie möchte deshalb nicht nur Sport, sondern auch Psychologie studieren.
Und Sportlich? "Bei einer weiteren Platzierung bei den Deutschen Meisterschaften hat Martyna beste Chancen, in die Fußstapfen von Meike Völckers zu treten und als zweite HTB-Kämpferin in die Deutsche Judo-Nationalmannschaft aufgenommen zu werden", sagt Michael Buchinger, Pressewart des Hamburger Judo-Verbands.
FONTE: Harburger - Hamburg,Germany
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