quinta-feira, fevereiro 21, 2008

Judokas in blau und weiß

Donnerstag, 21. Februar 2008
Keine besseren Chancen
Judokas in blau und weiß

Judo-Kämpfer in blauen Anzügen haben im Wettkampf keine höheren Gewinnchancen als ihre weiß gekleideten Gegner. Dies berichtet eine britisch-niederländische Forschergruppe in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften. Mit ihrer umfassenden Analyse zahlreicher Wettkampfergebnisse widerlegen sie eine Untersuchung anderer Forscher, die nach den Olympischen Spielen 2004 höhere Siegchancen für blaue Judoka ausgemacht hatten. Bedeutend sei das Ergebnis vor allem für Entscheidungsträger im Sport: Sie könnten nun sicher sein, dass weiß-blaue Wettkampfpaarungen den Kämpfern gleiche Gewinnchancen einräumten. Rote Nase – hoher RangAus dem Tierreich ist bekannt, dass Farben für das Aggressions- oder das Dominanzverhalten entscheidend sind. Vor allem für die Farbe Rot ist dies nachgewiesen. So hängt zum Beispiel bei bestimmten Affen die Intensität der Rotfärbung der Nase direkt mit ihrem Rang in der Gruppe zusammen. Wissenschaftler hatten bereits gezeigt, dass auch in Sportwettkämpfen eine rote Trikotfarbe dem Träger höhere Gewinnchancen beschert. Sie erklären das damit, dass die Farbe Rot besonders furchteinflößend wirkt. Die britische Wissenschaftlerin Candy Rowe hatte daraufhin berichtet, dass ähnliches auch für andere Farben gilt und eine Analyse der Judo-Wettkämpfe der Olympischen Spiele 2004 vorgestellt, in denen blaue Kämpfer scheinbar häufiger gewannen. Entweder sei blau ebenfalls furchteinflößender, versuchten Forscher das Ergebnis zu erklären, oder aber die weiße Montur sei besser sichtbar und die Bewegungen des Gegners für den blauen Kämpfer somit besser abzupassen. Favoriten tragen blauAnscheinend beruht das Ergebnis aber auf einer unsauberen Analyse der Wettkampfbedingungen, behaupten nun Peter Dijkstra von der University of Glasgow (Schottland) und Paul Preenen von der University of Amsterdam (Niederlande). Ihrer Nachuntersuchung der Wettkämpfe zufolge ist der Zusammenhang allein mit den Bedingungen des Wettkampfs zu erklären. So sei etwa die Zuteilung der Anzugfarben nicht völlig zufällig erfolgt: Um Begegnungen der Favoriten vor dem Halbfinale zu vermeiden, seien diese gezielt gesetzt worden und hätten in der ersten Runde einen blauen Anzug verpasst bekommen. Dies hatten auch die Wissenschaftler um Candy Rowe bereits erkannt und ihre Untersuchung nachträglich korrigiert. Das Ergebnis insgesamt blieb bei ihnen aber gleich. Kein Wunder, meinen Dijkstra und Preenen. Denn auch nach dieser Korrektur sei die Analyse unsauber. Die Verzerrung setze sich auch nach der ersten Wettkampfrunde fort, außerdem hätten die blauen Kämpfer im Laufe des Wettkampfs geringfügig längere Erholungspausen gehabt. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte fanden die Wissenschaftler nun keinen Nachteil mehr für die weißen Kämpfer. Eine Untersuchung von 71 weiteren Wettkämpfen bestätigte dieses Ergebnis.

FONTE (image include): n-tv - Berlin,Germany

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